Der alte Brauch des Anklöpfelns oder Anklöckelns ist heute vor allem in Tirol, Südtirol und Oberbayern lebendig. Dabei ziehen vielerorts Kinder von Haus zu Haus, singen Lieder, sagen Gedichte auf und erhalten im Gegenzug kleine Geschenke oder Spenden. Welche Zeremonien und Rituale das Anklöpfeln beinhaltet, ist regional sehr unterschiedlich und hat sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte stark verändert.

Historische Entwicklung

Bereits im 15. Jahrhundert war dieser Brauch verbreitet und war fest im ländlichen (Aber-)Glauben verwurzelt. Seinerzeit wollte man mit dem Anklöpfeln (dem Anklopfen) vor allem erkunden, was das neue Jahr bringt. Zum Beispiel sollten, wenn man gegen eine Stallwand klopfte, die Stalltiere in für Menschen verständlichen Worten aussprechen, wer im kommenden Jahr sterben muss. Klöpfeltage für diese Vorhersage waren jeweils die drei letzten Sonntage vor Weihnachten.

In späterer Zeit wurde diese ursprünglich heidnische Tradition in das christliche Brauchtum und die Adventszeit eingebunden. So werden beim Anklöpfeln heute Adventslieder gesungen und mancherorts wird die Herbergssuche von Maria und Josef nachgestellt. Die einst wohl sehr ernsthafte Zeremonie trägt somit eher volkstümliche Züge.

Anklöpfeln