Das Haus sei „voll Tannenduft“, heißt es im alten deutschen Weihnachtslied „Advent, Advent“. Genau diesen Tannenduft mag die weihnachtserprobte Nase vermissen, wenn sie sich einem zeitgemäßen Christbaum nähert. Denn es kann sein, dass der prächtige Star der Weihnachtsstube geruchsneutral, weil aus Plastik, ist. Dafür hat er aber viele andere Vorteile, ist allergikertauglich, kinder- und seniorenfreundlich, kaum vom natürlichen Vorbild zu unterscheiden und dabei vergleichsweise umweltgerecht.
Bevor wir uns mit der Idee anfreunden, liebe Leser, die Hauptrolle unserer Weihnachtsdekoration einem PVC-Produkt anzuvertrauen, müssen wir uns gedanklich von den schlappen Schaufenster-Christbaumimitaten trennen. Unser künstlicher Christbaum, den wir ins Herz schließen können, ist so etwas wie ein optimiertes Abbild der Natur.
Foto rechts: Künstlicher Christbaum festlich geschmückt – Quelle: Tectake
Darum besser künstlich
Allergiker wissen ziemlich genau, dass die Natur auch ihre Tücken haben kann. Die geschlagenen Nadelbäume dünsten nämlich Terpene (ätherische Öle) aus, die Haut und Atemwege reizen können. Kein Wunder also, dass Allergiker sehr gut ohne den charakteristischen Tannenduft auskommen können.
Kleinkinder pflegen dagegen ihren ganz eigenen Umgang mit den abgefallenen Tannennadeln und stecken sie womöglich in den Mund. Ein Hustenanfall ist dann noch das kleinste Problem. Bis auch ein künstlicher Christbaum „nadelt“, mögen einige Jahrzehnte vergehen…
Und für Senioren beginnt die Plackerei sogar schon vor dem Fest. Denn der Transport und das Aufstellen des schweren Baumes fällt ihnen nicht mehr gar so leicht. Apropos leicht: Ein künstlicher Weihnachtsbaum bringt in der Regel nur zwei oder drei Kilo auf die Waage und in den Christbaumständer.
Wie umweltfreundlich?
Zunächst mag es paradox erscheinen, aber ein künstlicher Christbaum schont unter bestimmten Voraussetzungen die Umwelt. Konventionelle Weihnachtsbäume werden in Plantagen gezogen – leider unter dem Einsatz großer Mengen von Pestiziden und Insektiziden. Auch der Transport zum Verkaufsort ist alles andere als klimaneutral. Eine künstliche Nordmanntanne dagegen lässt sich über viele Jahre wiederverwenden, ohne an weihnachtlichem Glanz einzubüßen. Entscheidend für die Umweltbilanz ist allerdings, dass das Plastik in heimischen Landen und nicht im fernen Asien zusammengesteckt wurde. Eine fachgerechte Entsorgung am Ende der langen Nutzungsdauer versteht eigentlich von selbst.
Der perfekte Baum
Künstliche Christbäume gibt es in verschiedenen Größen, passend für jeden Raum. Auch die nachgeahmte Wuchsform ist unterschiedlich: während manche Modelle recht ebenmäßig erscheinen, eifern andere eher dem (unsymmetrischen) Naturvorbild nach. Am „realistischsten“ wirkt ein Baum, der in mehreren Grüntönen changiert und keineswegs grasgrün daherkommt. Manche Modelle werden sogar fertig dekoriert geliefert, inklusive Ständer, künstlichem Schnee und Christbaumkugeln.
Lagerung und Pflege
Damit der Baum auf vielen Weihnachtsfesten reüssieren kann, braucht er ein wenig (wirklich nur ein wenig) Pflege. Dazu gehört eine sanfte Reinigung einmal jährlich. Um den losen Staub zu entfernen, eignet sich ein Handstaubsauger. Beim Reinigen sollte man auf niedriger Stufe arbeiten und ein paar Zentimeter Abstand halten, um die Zweige nicht mit einzusaugen. Hat dieser Reinigungsgang noch nicht ausgereicht, kann man den Baum problemlos mit Spülwasser abwischen.
Die Sommermonate verbringt der Baum gerne in einem staubdichten Müllsack. Sehr große Temperaturschwankungen quittiert er manchmal mit ungewollten Verfärbungen. Ansonsten ist er in keiner Weise nachtragend und erstrahlt zum nächsten Fest in gewohntem Glanz.