Weder das genaue Geburtsdatum noch das Geburtsjahr von Jesus Christus lassen sich anhand historischer Quellen ermitteln. Auch die Bibel nennt das Geburtsdatum nicht. Daher beruhen alle scheinbar exakten Angaben letztlich auf theologischen und historischen Spekulationen. Bereits in den früher christlichen Gemeinden kursierten zahlreiche mögliche Geburtsdaten, die sich über große Teiles des Jahreslaufes, so den April oder Mai, verteilten.

Geburt im heutigen Dezember?

Als gesichert kann gelten, dass im Römischen Reich spätestens ab dem Jahr 336 Christi Geburt am 25. Dezember gefeiert wurde. In Rom war das Christentum gerade zur Staatsreligion aufgestiegen, sodass ein entsprechender Feiertag die logische Folge war.

Warum sich schließlich genau dieser Termin durchgesetzt hat, darüber gibt es einige widersprüchliche Theorien. Zum Beispiel wurde spekuliert, der Geburtstag ergebe sich indirekt aus dem Todestag, korrigiert um die Empfängnis Marias. Andere Interpretationen ergeben sich daraus, dass der 25. Dezember nahe der Wintersonnenwende liegt und behaupten ferner, am selben Tage habe zuvor ein römischer Feiertag zu Ehren des Sonnengottes Sol Invictus gelegen, der nun quasi „umgenutzt“ wurde. Diese plausibel erscheinende Annahme ist aber keineswegs gesichert.

Geburtsjahr wohl früher

Bezüglich des Geburtsjahres sind sich die meisten Historiker nur in einem einig: Das wahre Geburtsjahr lag nicht im Jahre 0, sondern vermutlich einige Jahre früher. Für diese These spricht vor allem, dass König Herodes, unter dessen Regentschaft Jesus Christus geboren worden sein soll, nach gesicherten Erkenntnissen im Jahre 4 v. Chr. starb. Dies ist also aus historischer Perspektive der spätestmögliche Zeitpunkt für Christi Geburt. Zwar will die ebenfalls historisch belegte „Volkszählung“, über die das Neue Testament berichtet, nicht so recht in diese Hypothese passen; dennoch gehen die meisten Experten von diesem früheren Geburtsjahr aus.

Christi Geburt: im römischen Reich 25. Dezember