Mitten im Winter blüht die Christrose, auch Schneerose genannt. Bei optimaler Kultivierung zeigt die Christrose ihre großen weißen Blüten pünktlich zu Weihnachten. In der freien Natur reicht die Hauptblütezeit etwa von Februar bis April.

Christrose
Illustration einer Christrose (1891) – Quelle: gemeinfrei

Gefährdete Heilpflanze

Die mehrjährige Pflanze, die mit lateinischem Namen „Helleborus niger“ heißt, zählt zur botanischen Familie der Hahnenfußgewächse und ist nicht näher mit den Rosen verwandt. Die seltene Christrose gedeiht vor allem in den gebirgigen Regionen der Ost- und Südalpen, der Karpaten und Apenninen. Sie wird bis zu 30 Zentimeter groß, kann erstaunliche 25 Jahre alt werden und ist ein hervorragender Winterschmuck für den Garten. Kleine Kinder sollten die Christrose allerdings nicht in den Mund nehmen, da sie giftig ist.

Früher hat man die Pflanze als Abführmittel und als Grundstoff für Schnupftabak verwendet. Aufgrund ihrer Heilpflanzen-Eigenschaften wurde sie bereits im 16. Jahrhundert in mitteleuropäischen Gartenanlagen kultiviert. Die Liste ihrer (angeblichen) Heilwirkungen ist lang – von Nierenleiden über Epilepsie bis zu Gelenkkrankheiten. Heute gilt die Christrose in Deutschland als gefährdete Art – auch deshalb, weil zu viele Sammler die beliebte Pflanze ausgraben und mitnehmen.

Christrose in der Literatur

Auch in Wort und Schrift wurde die populäre Christrose erstaunlich oft verewigt, so beispielsweise im Märchen „Zwerg Nase“ oder in der „Legende von der Christrose“ von Selma Lagerlöf. Auch wenn es heißt „Es ist ein Ros entsprungen“, dann ist damit keine neuzeitliche Rosenzüchtung gemeint, sondern tatsächlich die Christrose. Dieser Zusammenhang wird deutlich in der Textzeile „mitten im kalten Winter“, die kein übliches, sommerblühendes Rosengewächs meinen kann.

Christrose: Hahnenfußgewächs mit Kälteresistenz