Die Geburtskirche in Bethlehem zählt zu den heiligsten Orten der Christenheit. Der aus frühchristlicher Zeit erhaltene Kirchenbau soll die Stelle markieren, an der Jesus Christus geboren wurde. Die erste Kirche stand bereits im Jahr 334 an diesem Platz. Der heutige Bau wurde im frühen 6. Jahrhundert, zur Regierungszeit des römischen Kaisers Justinian I., errichtet. Er hat die folgenden, oftmals kriegerischen Jahrhunderte im Schnittpunkt mehrerer Kulturen und Religionen fast unverändert überdauert. Sogar einige antike Bodenmosaiken sind erhalten geblieben.
Gemäß einem genauen Abkommen teilen sich armenische, griechisch-orthodoxe und katholische (lateinische) Christen die Nutzung der Geburtskirche. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem darf die Christmette selbst nicht in der Geburtskirche feiern, sondern weicht auf die direkt angrenzende Katharinenkirche aus. Die griechisch-orthodoxen Christen zelibrieren die Weihnachtsmesse am 6. und 7. Januar unseres Kalenders, die Armenier am 19. Januar – beide Konfessionen direkt in der Geburtskirche.