Der Joulupukki ist der Weihnachtsmann in Finnland. Der Name, der auf Deutsch übersetzt „Weihnachtsbock“ bedeutet, stammt von der Tradition des Julbockes ab. Dieser Julbock ist ein Ziegenbock aus Stroh, der in früheren Jahrhunderten im Mittelpunkt vieler heidnischer, nordischer Weihnachtsbräuche stand und noch heute als beliebter Weihnachtsschmuck dient. Umstritten ist, welche Gestalt und Aufgabe dieser Julbock ursprünglich hatte. Wahrscheinlich verschmolzen in Finnland christliche und heidnische Figuren und trieben so die nordische Verbreitung des Christentums voran. Die Feier von Christi Geburt und die ebenfalls wichtige Wintersonnenwende markierten den gemeinsamen Festtermin im Jahresverlauf.
Das heute vorherrschende Erscheinungsbild von Joulupukki formte sich vor rund Hundert Jahren, auch beeinflusst durch US-amerikanische Erzählungen. Laut einer finnischen Weihnachtsmann-Legende aus dem frühen 20. Jahrhundert wohnt Joulupukki auf dem Berg Korvatunturi in Nordfinnland und hat sogar eine Frau namens Joulumuori. Er bringt seine Gaben wie Santa Claus mit dem Rentierschlitten, kommt dann aber nicht wie sein US-Kollege durch den Kamin, sondern durch die Haustür. Allerdings ist er nicht so gut zu Fuß und benutzt beim Laufen einen Gehstock.
Finnisches Weihnachtsfest mit dem Joulupukki
Schon in der Adventszeit verkleiden sich viele finnische Kinder mit Zipfelmützen als Wichtel (die Gehilfen des Joulupukki). Zu Weihnachten erscheint der finnische Weihnachtsmann in einem roten Mantel, der mit einem blauen Band verziert ist. In manchen Gegenden Finnlands verkleiden sich nach alter Tradition Männer mit einem Ziegenkostüm und erhalten Überbleibsel vom Weihnachtsessen als Gegenleistung. Wie der deutsche Weihnachtsmann bekommt auch sein finnischer Kollege jährlich Zigtausende von Briefen, die Kinder aus aller Welt abgeschickt haben.