Geradezu eine Ikone der Weihnachtszeit ist der Nussknacker. Selbst viele Haushalte, die nur selten Nüsse essen, haben gerne ein dekoratives Exemplar zu Hause. Seitdem bereits in der Antike die ersten einfachen Nussknacker erfunden wurden, haben sich vielfältige Formen und Nussknack-Techniken entwickelt. Am weitesten verbreitet sind Zangen- oder Hebelnussknacker, die die harte Schale der Nuss mit Hebelkraft zerstören. Daneben gibt es auch Varianten, die die eingespannte Nuss per Schraubmechanismus zerquetschen oder mit Schnellkraft zerschmettern.

In Mitteleuropa wurde der Nussknacker im 18. Jahrhundert sehr populär. Damals kam er vor allem aus Werkstätten in Südtirol und dem bayrischen Oberammergau. Waren diese Nussknacker noch handgeschnitzt, wurden die Figuren im 19. Jahrhundert vorwiegend gedrechselt. Die wichtigsten Produktionsstätten standen jetzt im Erzgebirge und wurden von ehemaligen Bergmannsfamilien betrieben. Hier im Dreieck zwischen den Orten Seiffen, Olbernhau und Neuhausen, dem „Spielzeugwinkel“, stand 1865 auch die Wiege der populärsten Form: das strammstehende, rot-gelbe Männchen trägt eine kronenartige Mütze (einst bei Bergleuten verbreitet) und einen Bart und zerquetscht die Nüsse zwischen seinen grimmig wirkenden Zähnen.

Das Ballett

Auch in dem klassischen Ballett „Der Nussknacker“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski steht einer der hölzernen Weihnachtshelfer im Mittelpunkt des Geschehens: Der Nussknacker kämpft gemeinsam mit Spielzeugsoldaten gegen den so genannten Mäusekönig. Dann verwandelt er sich in einen Prinzen, der mit der weiblichen Hauptfigur Marie in ein Zauberland eintaucht.

Nussknacker: Handwerkskunst aus dem Erzgebirge