Der prächtig geschmückte Weihnachtsbaum (auch Christbaum genannt) ist der symbolische Mittelpunkt der heimischen Weihnachtsfeier und der Bescherung am Heiligen Abend. Schon in der römischen Antike war es Sitte, die Wohnungen in der kalten, dunklen Jahreszeit mit immergrünen Zweigen zu schmücken. Das Grün sollte während des winterlichen Saturnalien-Festes Hoffnung auf einen baldigen Frühling verbreiten. Während der Weihnachtsfeiern im deutschen Mittelalter standen in vielen Kirchen Bäume, die den verbotenen Baum des Lebens nach dem Sündenfall symbolisierten. Dieser mit Äpfeln geschmückte Paradiesbaum gilt als Vorläufer der heutigen Weihnachtsbaums.

Süßer Weihnachtsbaum
Süßer Weihnachtsbaum

Historischer Brauch

Vermutlich im 16. Jahrhundert wurden die ersten etwa der heutigen Bedeutung entsprechenden Weihnachtsbäume im Elsass aufgestellt. Dieser Brauch wurde zunächst in protestantischen Regionen immer beliebter, während die katholische Kirche den Baum als heidnisches Symbol ablehnte und weiterhin die Krippe ins Zentrum des Weihnachtsfestes stellte. Folgerichtig fand sich der Baum zunächst bevorzugt in bürgerlichen Wohnstuben. Meist stand er nicht auf einem Tisch, sondern wurde an der Zimmerdecke aufgehängt.

Erst im 19. Jahrhundert war der religiös begründete Widerstand gebrochen und der Weihnachtsbaum trat von Deutschland aus seinen Siegeszug um die Welt an. Auch der Christbaumschmuck wurde in dieser Zeit vielseitiger, da mundgeblasene Christbaumkugeln und Lametta hinzukamen.

Hierzulande werden hauptsächlich Nordmann-Tannen als Weihnachtsbäume verwendet – anders als noch im 19. Jahrhundert, als Tannen in Deutschland recht selten waren und nur von den reicheren Leuten bezahlt werden konnten. Etwa acht bis zwölf Jahre dauert es, bis die Bäume, die vielfach in Dänemark angebaut werden, die Größe von zwei Metern erreicht haben und ihren Platz in den deutschen Weihnachtsstuben finden.

Weihnachtsbaum: seit dem 16. Jahrhundert