Nach den Evangelien des Neuen Testaments war Josef von Nazaret der Ehemann Marias und der Ziehvater von Jesus Christus (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Stammvater Israels). Maria soll Jesus vom Heiligen Geist empfangen haben und nicht von Josef, der zu Jesu Geburt bereits stolze 80 Jahre alt gewesen sein soll. Die Bibel erwähnt Josef zum letzten Mal, als Jesus 12 Jahre alt war und seinen Eltern während des Passafestes in Jerusalem verloren ging. Demnach wäre Josef von Nazaret mindestens 92 Jahre alt geworden.

Josef soll den Beruf des Zimmermanns (oder ein anderes Bauhandwerk) ausgeübt haben. Ihm werden vier leibliche Söhne und mehrere Töchter zugeschrieben, die nach manchen Spekulationen – um die Jungfräulichkeit Marias theologisch zu bewahren – aus einer ersten Ehe vor Maria stammen sollten.

Zunehmende Verehrung von Josef

Im Gegensatz zu Maria brauchte die christliche Kirche viele Jahrhunderte, bis sie die Verehrung Josefs intensivierte. Seit dem 17. Jahrhundert gilt er als Schutzpatron der Sterbenden, 1870 erhob ihn Papst Pius IX. sogar zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche.

Der Josefstag

In katholischen Gegenden wird am 19. März der Josefstag als Gedenktag für den heiligen Josef gefeiert. Der Josefstag wurde als christliche Antwort auf den „weltlichen“ Maifeiertag eingeführt – schließlich galt der begehrte und vielseitige Heilige auch als Schutzpatron der Arbeiter. In Teilen der Schweiz und Spaniens ist der Josefstag sogar ein gesetzlicher Feiertag, in Italien wurde der Feiertag dagegen im Jahr 1977 abgeschafft.

In Deutschland ranken sich einige Wetter- und Bauernregeln um den Josefstag, was sicherlich mit dessen besonderem Termin zu Beginn der Wachstumsperiode zusammenhängt. So soll ein sonniger Josefstag ein Vorbote für ein fruchtbares Jahr mit guter Ernte sein.

Josef von Nazaret: biblischer Ziehvater von Jesus