Am 6. Dezember bringt der Nikolaus den artigen Kindern kleine Geschenke – für die unartigen ist sein Genosse, Knecht Ruprecht zuständig. Im Spätmittelalter galt Knecht Ruprecht als besonders finsterer Geselle, der stets damit drohte, die Kinder mitzunehmen und ihnen Böses anzutun. In manchen Gegenden wurde er sogar in die Nähe des Teufels höchstpersönlich gerückt. Die Figur des Ruprecht, der übrigens je nach Region Dutzende unterschiedliche Namen trug, hatte stets den Zweck, die Kinder zur Frömmigkeit und Folgsamkeit anzuhalten.
In späteren Jahrhunderten hat man in den Nikolaus-Erzählungen die Strenge der Figur langsam abgemildert, sodass er allenfalls die Rute bringt, aber keinesfalls selbst züchtigt. Heute muss kaum noch ein Kind Angst vor dem bärtigen Knecht mit dem dunklen Umhang haben.