Das traditionelle Räucherwerk Myrrhe war neben Gold und Weihrauch eine der drei Gaben der Heiligen Drei Könige an das Jesuskind. Das wertvolle Gummiharz stammt von einer Steppenpflanze aus der Familie der Balsambaumgewächse. Es wird gewonnen, indem diese Myrrhebäume (lateinisch: Commiphora myrrha) angeschnitten werden, damit das Harz austritt. Nach der Trocknung nimmt es eine orange-braune Färbung an.

Von der Antike bis ins Mittelalter

Myrrhe war schon vor 3000 Jahren in Gebrauch: Die alten Ägypter nutzten es zur Einbalsamierung. In der jüdischen, vorchristlichen Kultur diente das vielseitige und würzig riechende Harz zur Salbung, aber auch als Aphrodisiakum. Im Alten und Neuen Testament der Bibel finden sich gleich mehrere Stellen, in denen die Autoren von der Myrrhe-Verwendung berichten. Und viel später, im europäischen Mittelalter glaubten manche Menschen, Myrrhe habe eine heilende Wirkung gegen die grassierende Pest. Leider blieben die aus dem Harz geformten „Pestpillen“ nutzlos…

Duft und Heilmittel

Heute ist die Myrrhe, die in Ostafrika, Arabien und Indien wächst, in manchen edlen Parfümen enthalten und hilft als medizinischer Wirkstoff bei Bronchitis, Parodontose und anderen Entzündungen. Insbesondere dient die gelbliche „Myrrhentinktur“ dazu, Entzündungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches zu behandeln. Sie ist Bestandteil von speziellen Zahncremes und Tabletten. Darüber hinaus soll Myrrhe Darmkrämpfe lindern und als Antioxidans zellzerstörende freie Radikale neutralisieren.

Myrrhe: Räucherwerk aus Harz