Wohl kein anderes Getränk gehört so unverwechselbar in die Vorweihnachtszeit wie der Glühwein. Auf keinem Weihnachtsmarkt und keiner Weihnachtsfeier darf dieses aromatisch duftende, angenehm berauschende Heißgetränk fehlen.
Abgefüllten Glühwein kann man im Supermarkt kaufen. Eine bessere Qualität erhält man aber, wenn man den Wein selbst herstellt. Eine gute Basis ist ein schwerer, fruchtiger Rotwein, der (anders als viele Billigprodukte) nur moderat mit Kandis nachgezuckert werden muss. In manchen Gegenden wird auch Weißwein verwendet. Der Wein wird mit Gewürznelken, Zitrone, Sternanis und Zimt gewürzt. Beim Erhitzen entwickelt er dann seinen typischen Geruch und Geschmack. Branntwein gehört streng genommen nicht hinein. Manche Rezepte verwenden zusätzlich Muskat, Ingwer und andere Gewürze.
Achtung: bei einer Erwärmung über die Marke von 78 Grad beginnt der Alkohol zu verdampfen und auch die Gewürze werden in Mitleidenschaft gezogen. Sinkt der Alkoholgehalt unter sieben Prozent, darf sich das Getränk nach deutschem Lebensmittelrecht eigentlich gar nicht mehr Glühwein nennen.
Historische Vorläufer des Glühweins
Die Tradition, Weine mit allerlei Zusätzen zu würzen, reicht bis in die römische Antike zurück. In einem rund 1600 Jahre alten Kochbuch erläutert der Verfasser Caelius Apicius, wie aus Wein, Honig, Pfeffer, Datteln und anderen Zutaten ein Getränk namens „Conditum Paradoxum“ entstand. Später im Mittelalter war „Hypocras“ beliebt: ein mit Honig gesüßter Gewürzwein. Allerdings konnten sich nur reiche Menschen diesen Wein, dem auch Heilkräfte zugeschrieben wurden, leisten.
Den heute bekannten Glühwein in der Flasche gibt es angeblich erst seit 1956 im Handel zu kaufen.