In früheren Jahrhunderten war der Advent eine strenge Fastenzeit, zu der im Mittelalter auch der 24. Dezember zählte. Daher durfte zu Heiligabend nur Fisch gegessen werden. Diese Esstradition hat sich bis heute in Form des Weihnachtskarpfens gehalten. Der Karpfen wurde schon in den Klöstern des Mittelalters gezüchtet und wird heute – je nach Region – „blau“, paniert oder gefüllt verspeist.

In vielen deutschen Familien wird, auch wenn den Menschen die theologischen Hintergründe nicht bewusst sind, zu Heiligabend eher ein bescheidenes Mahl serviert, zum Beispiel Würstchen mit Kartoffelsalat. Die opulente Weihnachtsgans oder die Ente ist oft dem 1. oder 2. Weihnachtstag, also nach dem Ende der traditionellen Fastenzeit, vorbehalten. Oft wird die gefüllte Gans mit Rotkohl und Klößen angerichtet. Die Weihnachtsgans stammt ursprünglich wohl aus England, wo sich mittlerweile aber der Truthahn als Weihnachtsessen durchgesetzt hat. Im deutschen Mittelalter war stattdessen die „Mettensau“, ein Schweinebraten, am 25. Dezember beliebt.

Der Truthahn ist auch in Spanien, Frankreich und Italien zu Weihnachten sehr beliebt. In Polen gibt es ein mehrgängiges Menü, in dessen Mittelpunkt oft der Weihnachtskarpfen steht. Ein traditionelles norwegisches Gericht ist der Reisbrei, in dem eine Mandel versteckt ist. Wer die Mandel auf seinem Teller findet, gilt als heißer Heiratskandidat für das kommende Jahr.

Weihnachtsessen