Die 135 Quadratkilometer große Weihnachtsinsel liegt im Indischen Ozean, etwa 350 Kilometer südlich der indonesischen Insel Java. Ihren Namen erhielt sie vom Schiffskapitän William Mynors, der sie für die britische Ostindien-Kompanie am ersten Weihnachtstag (25. Dezember) des Jahres 1643 „entdeckte“. England verkaufte die Insel 1958 an Australien, zu dessen Hoheitsgebiet sie noch heute zählt. Außer ihrem Namen hat die Weihnachtsinsel wenig Weihnachtliches an sich: Das Eiland ist weitgehend von tropischem Regenwald bedeckt, Tannenbäume gedeihen hier nicht. Die gut 2000 Einwohner leben von der Ausbeutung der Phosphatvorkommen, die allerdings bald erschöpft sein werden.
Spektakulär ist die Wanderung der roten Weihnachtsinsel-Krabben: Jedes Jahr im November krabbeln viele Millionen dieser über zehn Zentimeter großen Krabben über die Insel zum Meer, wo sie ihre Eier ablegen. Die ursprünglich reiche Flora und Fauna der Insel ist durch den Phosphatabbau und eingeschleppte Säugetiere bedroht – ein Nationalpark soll Rettung bringen.
Achtung Verwechslungsgefahr
Die 321 Quadratkilometer große Koralleninsel Kirimati trug früher ebenfalls den Namen Christmas Island (Weihnachtsinsel). Sie liegt im Pazifik in Äquatornähe und gehört zu dem ganz ähnlich klingenden Inselstaat Kiribati. Auch diese Weihnachtsinsel verdankt ihre einstige Bezeichnung ihrem Entdeckungstag: Bereits am 24. Dezember 1777 wurde sie vom britischen Weltumsegler James Cook gesichtet.
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg hat Großbritannien die Insel einer ihrer Kronkolonien zugeschlagen. Der heutige Name Kirimati ist nicht Anderes als eine Übersetzung des kolonialen Begriffs „Christmas Island“ bzw. Weihnachtsinsel in die kiribatische Sprache. Zu Cooks Zeiten war die Insel unbewohnt, heute zählt Kirimati etwa 6500 Einwohner. Das bei weitem düsterste Kapitel in der Inselgeschichte waren die 1950er-Jahre: Seinerzeit testete Großbritannien im angrenzenden Seegebiet mehrere Atombomben.