Die Weihnachtspyramide gehört zu den kunstvollsten Erzeugnissen der Erzgebirgischen Volkskunst. Weihnachtspyramiden werden nicht nur für die Weihnachtsstube produziert und auf Weihnachtsmärkten verkauft, sondern in überdimensionaler Größe auch auf öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Die traditionelle Holzschnitz- und Drechselarbeit besteht aus einem äußeren, mit Kerzen bestückten Gestell und den inneren, mit profanen oder biblischen Szenen ausgeschmückten Etagen. Die Etagen lagern sich auf einem Drehteller, der von einem Flügelrad an der Spitze der Pyramide in Drehung versetzt wird. Angetrieben wird die einfache, aber raffinierte Konstruktion von der Wärme der aufsteigenden Kerzenluft.

Historische Pyramiden

Vorläufer der heutigen Weihnachtspyramiden waren starre, nicht drehbare Lichtergestelle, die wohl bereits im 16. Jahrhundert bekannt waren. Im Erzgebirge geht die Produktion bis ins 18. Jahrhundert zurück. Da das Erzgebirge früher eine waldreiche Bergbauregion war, werden im Schnitzwerk häufig Motive aus der Waldwirtschaft und dem Bergbau wiedergegeben.

Weiterführende Informationen über historische und heutige Weihnachtspyramiden finden Sie bei dem fränkischen Traditionshersteller Käthe Wohlfahrt.

Weihnachtspyramide von Johanngeorgenstadt

In Johanngeorgenstadt im Erzgebirge steht seit dem Jahr 2014 eine über 25 Meter hohe Pyramide nach dem Vorbild der traditionellen Handwerkskunst. 20 hölzerne, überlebensgroße Pyramidenfiguren sowie biblische Motive sind auf einer drehbaren Plattform arrangiert. Kerzen und Flügelrad dieser Weihnachtspyramide sind allerdings symbolisch und dienen nicht dem Antrieb der imposanten Konstruktion. Auch der Rahmen besteht statt Holzbalken aus einem Stahlgerüst, um besser Wind und Wetter zu trotzen.

Weihnachtspyramide: traditionelle Volkskunst aus Holz