Vor allem für die Kinder ist die Bescherung der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. In den meisten christlichen Ländern und Regionen ist es Brauch, die Weihnachtsgeschenke (Linktipp) am Abend des 24. Dezembers zu überreichen. In den USA, England und Frankreich öffnen die Kinder ihre Geschenke erst in den Morgenstunden des ersten Weihnachtstags, also am 25. Dezember. Auch in manchen deutschen (katholischen) Haushalten gibt es die Geschenke erst nach der offiziellen Geburtsstunde Christi, also nach Mitternacht am 25.12.

Die Tradition der Bescherung beruht ursprünglich auf dem Nikolaustag, dem 6. Dezember, dem wichtigsten christlichen Geschenktermin in vorreformatorischer Zeit. In der protestantischen Kirche wurde die Bescherung dann an das Weihnachtsfest geknüpft. Dieser veränderte Brauch wurde im Laufe der Zeit auch in katholischen Gegenden aufgenommen.

Wort für göttliche Gaben seit dem 17. Jahrhundert

Der christliche Brauch gab bekanntermaßen die Vorlage für eine populäre deutsche Redewendung: „Die schöne Bescherung“ ist natürlich ironisch gemeint, hat aber mit den Weihnachtsgeschenken immerhin gemeinsam, dass sie (in der Regel) eine Überraschung in sich bergen, wenn auch keine gute.

In anderen Sprachen gibt es für den deutschen Begriff „Bescherung“ keine unmittelbare Übersetzung, auch wenn das englische „to share“ (teilen) augenfällig auf ähnliche Wurzeln zurückgeht. Das deutsche Wort leitet sich aus dem mittelhochdeutschen „beschern“ ab und meint „verhängen“ oder „zuteilen“. Hierbei ging es vor allem um Dinge, die von Gott oder dem Schicksal zugeteilt oder verhängt wurden – so wie in dem populären Tischgebet „Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast“. Seit dem 17. Jahrhundert bezieht sich das Wort auf ganz besondere Gottesgaben – die Weihnachtsgeschenke.

Bescherung: Begriff seit dem 17. Jahrhundert