Der heilige Nikolaus war der historische Vorläufer des Weihnachtsmannes. Vor der christlichen Reformation galt Sankt Nikolaus als der Gabenüberbringer für die Kinder, bis er zunächst in evangelischen Regionen vom Christkind und später verbreitet vom Weihnachtsmann abgelöst wurde. Das Weihnachtsfest wurde vom 6. Dezember, dem angeblichen Todestag des Heiligen, auf den heutigen Termin verlegt.
Laut überliefertem Brauchtum befragt Nikolaus, der oft seinen Knecht Ruprecht im Gefolge hat, die Kinder am 6. Dezember, ob sie brav und fromm gewesen seien. Für die braven Kinder hat er eine Belohnung, für die anderen aber die Rute dabei. Außerdem füllt Sankt Nikolaus nachts die Stiefel, die vor die Tür gestellt werden, mit seinen Gaben.
Vorbild in der Antike
Das historische Vorbild war der Bischof Nikolaus von Myra, der um 300 n. Chr. in Lykien, der heutigen Südtürkei, lebte und wirkte. Der Bischof soll seinen gesamten Besitz an bedürftige Menschen und Kinder verschenkt haben und wurde so zur Symbolfigur des Geschenkebrauches. Zahlreiche Legenden ranken sich um das Leben des frommen Mannes. Besonders bekannt ist die Geschichte, dass Nikolaus drei Jungfrauen in der Nacht jeweils einen Goldklumpen bzw. eine Kugel geschenkt habe, um sie vor der drohenden Prostitution zu retten. Aus diesem Geschenk soll die Sitte erwachsen sein, die Stiefel über Nacht herauszustellen. Und Nikolaus galt im Mittelalter außerdem als Wächter der Sittsamkeit.