Die Bezeichnung Messias wird im Christentum für Jesus Christus verwendet. Das Wort stammt von dem Begriff „Maschiach“ ab, der in der hebräischen Bibel Tanach „der Gesalbte“ bedeutet. Gemeint war damit ein von Gott gesandter Mensch bzw. Prophet, der große Aufgaben für das israelische Volk erfüllen sollte. Die symbolische Salbung stellte den künftigen Herrscher unter den Schutz Gottes.
Der Messias bei Juden und Christen
Die jüdischen Zeitgenossen Jesu erwarteten einen besonderen Messias, einen Heilsbringer, der von König David abstammen und dem Volk Israel Frieden und eine Heimat geben sollte. Der Heilsbringer musste einen sehr konkreten, detaillierten Kriterienkatalog erfüllen. Jesus Christus entsprach aber nicht vollständig den Prophezeiungen über den ersehnten Retter, sodass nach jüdischer Vorstellung dieser Messias weiterhin auf sich warten lässt.
Auch das Neue Testament spricht von Jesus als Messias – allerdings nur an wenigen Stellen. Unklar bleibt zudem, ob sich Jesus selbst als Messias sah. Auch im Islam gilt Jesus als „der Gesalbte“, aber nur als einer der Propheten und nicht als Gottes Sohn.
Händel und Klopstock
Weltberühmt ist das Oratarium Messiah (Der Messias) des Komponisten Georg Friedrich Händel. In diesem dreiteiligen Musikstück verarbeitet Händel die Heilsgeschichte rund um das Leben, Sterben und die Auferstehung von Jesus Christus.
Auch der deutsche Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock verfasste ein imposantes Heldengedicht namens Messias. In seinen fast 20.000 Versen breitet Klopstock literarisch die Passionsgeschichte von Jesus aus. Diese Verse Klopstocks hat der Komponist Georg Philipp Telemann seinerseits zu einem Oratorium namens „Der Messias“ künstlerisch verarbeitet.