Im vorwiegend katholischen Italien gibt es zu Weihnachten, das dort „Natale“ heißt, in der Regel weder einen Adventskranz, noch einen Weihnachtsbaum. Im symbolischen Mittelpunkt des christlichen Festes stehen kunstvoll gestaltete Weihnachtskrippen. Viele Familien sind bemüht, eine besonders prachtvolle Krippe (italienisch „Presipio“) zu gestalten.

Am Heiligabend gibt es das „Pranzo della Vigilia“. Dieses Festessen liegt noch innerhalb der traditionellen, vorweihnachtlichen Fastenzeit und ist daher in der Regel fleischlos. Statt Fleisch gibt es Spaghetti und Fisch. Am 25. Dezember folgt dann ein zweites Festessen, das „Pranzo di Natale“, bei dem wieder mit allem geschlemmt werden darf, was die Küche hergibt. Beim Pranzo di Natale wird besonders gerne Hühnchen gekocht.

Die Weihnachtsgeschenke für die italienischen Kinder bringt in der Regel am 25. Dezember Gesù bambino bzw. Il Bambinello – das Christkind. Auch zum Pranzo della Vigilia gibt es kleine Geschenke, die (wie bei unserem Wichteln) verlost werden. Sie werden blind aus der „Urne des Schicksals“ gezogen.

In Süditalien bringt in der Nacht zum Dreikönigstag die Hexe Befana die Geschenke. Für die ungezogenen Kinder hat Befana aber nur Kohlen übrig. Der Weihnachtsmann (Babbo Natale) ist in Italien weniger populär, gewinnt aber ständig an Bedeutung.

Wortbedeutung

Das italienische Wort „natale“ bedeutet, wörtlich übersetzt, eigentlich Geburt. In Italien ist Natale aber auch ein sehr beliebter männlicher Vorname, gelegentlich auch ein Familienname. Die weibliche Namensversion „Natalia“ ist (in zahlreichen Abwandlungen) in sehr vielen Sprachen des christlichen Kulturkreises gebräuchlich.

Natale