Wie die Evangelien berichten, wurde Jesus Christus in einem Stall, der vermutlich wie eine Grotte in den Fels gehauen war, beim Ort Bethlehem geboren. Seine Eltern waren gerade auf dem Weg zu ihrem eigenen Geburtsort Nazaret, um sich dort auf Geheiß von Kaiser Augustus zählen zu lassen. Als König Herodes von der Geburt eines neuen „Königs der Juden“ erfuhr, ließ er – so das Neue Testament – alle bis zu zwei Jahre alten Knaben in Bethlehem und Umgebung töten, denen er habhaft werden konnte.
Das moderne Bethlehem
Die heutige Stadt Bethlehem (auch „Betlehem“ geschrieben) liegt wenige Kilometer südlich von Jerusalem im israelisch besetzten Westjordanland. Der Ort selbst untersteht seit 1996 der Palästinensischen Autonomiebehörde und befindet sich somit mitten im politischen Spannungsfeld des Nahen Ostens. Bethlehem zählt etwa 30.000 Einwohner, die sich aus einer (schrumpfenden) christlichen Mehrheit und einer (wachsenden) palästinensischen Minderheit zusammensetzen.
Über der vermeintlichen Geburtsgrotte Christi ließ der römische Kaiser Konstantin wahrscheinlich schon im Jahr 333 eine „Geburtskirche“ errichten, die heute ein wichtiger religiöser und touristischer Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt ist. Viele Hunderttausend Menschen besuchen jedes Jahr die Stadt, um die heiligen Stätte zu besichtigen. Ob die Pilger am historisch korrekten Ort beten, ist allerdings umstritten.